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    Siehe 
            auch   Sozialabbau unter Merkel  2002 bis 
heute
 Sozialabbau unter Kohl 
 1982-1998
 
                 
                
                    | Lafontaine 
                        kritisierte nach seinem Rücktritt den Kurswechsel des 
                        Kanzlers hin zu einer  arbeitnehmer- feindlichen 
                        Sozial-, Wirtschafts- und Steuerpolitik an vielen Einzelbeispielen. 
                        Politische Gegner Lafontaines reagier(t)en oft in persönlicher 
                        Weise darauf, ihn als Populist 
                        etc. zu 
                        bezeichnen. So Josef Ackermann von der Deutschen Bank: 
                        Der lebt wesentlich prunkvoller als ich.
 Am 14. Juni 
                        2005 sagte Lafontaine auf einer Kundgebung, der Staat 
                        sei „verpflichtet zu verhindern, dass Familienväter 
                        und -frauen arbeitslos werden, weil Fremdarbeiter zu 
                        niedrigen Löhnen ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen.“ 
                        Auch viele PDS-Mitglieder gingen wegen dieser fremdenfeindlichen Äußerung, die eher zu Roland 
                        Koch und Kreisen der Union 
                        (PDF) passten, 
                        auf Distanz zu ihm, bis er erklärte, er habe das Wort 
                        dem Ausdruck „Gastarbeiter“ vorgezogen und gerade nicht 
                        herabsetzend gemeint.
 Lafontaine forderte die Rückwendung 
                        der SPD zu ihrem Programm von 1998. In einem Zehn-Punkte- 
                        Programm für den Sonderparteitag der SPD 2004 forderte 
                        er u.a. die „Rücknahme der Nullrunde für Rentner“, „Streichung 
                        der Praxisgebühr“ und „Entziehung der Staatsbürgerschaft 
                        der im Ausland versteuernden Deutschen“.
 Lafontaine 
                        erklärte am 24. Mai 2005 seinen Austritt aus der SPD. 
                        Als Grund nennt er die Abkehr der SPD vom Berliner Programm 
                        von 1989.
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                    | Bad 
                        Bank - Erster Versuch 2003 
                        Bereits 
                        2003 war der Versuch unter Schröder eine Bad Bank 
                        einzurichten nach Veröffentlichung im Handelsblatt  gescheitert. 
                        Aus Berlin war dann zu hören, dass die Kreditinstitute 
                        ihre Probleme selbst schultern müssten. Sie könnten 
                        nicht beim Staat abgeladen werden.
 „Bad 
                        Bank“ sorgt für Aufregung Handelsbl. Febr.2003 
                        In einem Treffen von Bundeskanzler Schröder, Finanzminister 
                        Eichel, Wirtschaftsminister Clement mit Spitzen von Banken 
                        und Versicherungen schlug der Deutsche Bank Chef Ackermann 
                        die Gründung einer Auffanggesellschaft vor. Diese wird 
                        auch als Bad Bank bezeichnet und soll dazu dienen, die 
                        Kredite "Not leidender Banken" zu bündeln, 
                        als Wertpapier zu verpacken und wieder zu verkaufen. 
                        Zur Entlastung solle der Staat für die Risiken einstehen 
                        und eine Garantie abgeben, hieß es weiter.
 Die 
                        Verflechtung der Politik mit dem Casino-Betrieb der 
                        Finanzwirtschaft ist enger und älter als wir denken 
                        – wir zahlen schon seit 2000 für die Wettschulden.
 NDS 
                        vom 19.11.2008 Einen solchen Vorgang haben wir am 17. 
                        August 2007 als kriminellen Akt 
                        bezeichnet. Wer Not leidende, das heißt faule Kredite 
                        verpackt und sie als Wertpapiere weiterverkauft, die 
                        dann wieder weiterverkauft werden, ist am Beginn einer 
                        betrügerischen Kette beteiligt. Das Dokument widerlegt 
                        im übrigen auch die Behauptung, solche kriminellen Akte 
                        hätten nur in den USA stattgefunden.
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                    | Es 
                        ist durchaus wahrscheinlich, dass CDU, CSU und FDP noch 
                        mehr Deregulierung wollten. Das ändert aber nichts daran, 
                        dass unter der Verantwortung der SPD-geführten rot-grünen 
                        Regierung und ihrer Finanzminister Eichel und Steinbrück 
                        entscheidende Schritte zur Erleichterung der Spekulation 
                        gemacht und insbesondere so genannte innovative Finanzprodukte 
                        geschaffen worden sind. Führende Sozialdemokraten haben 
                        vom „Finanzplatz Deutschland“ geschwärmt, sie haben 
                        Hedgefonds eingeladen, Schröder hat die Auflösung der 
                        „Deutschland AG“ – zu deutsch das Verscherbeln vieler 
                        deutscher Unternehmen – propagiert und die entsprechenden 
                        Steuerbefreiungen geschaffen.  |                         
                
                    | In der Finanzkrise ist besonders sichtbar, wie sich Banken und Versicherungen 
parasitär beim Staat bedienen. Versicherungen locken mit "höherer Rendite" bei 
                        privater Vorsorge. Doch wie sollen die Konzerne diese Gewinne erwirtschaften, 
wenn sie gleichzeitig die Börsen meiden wollen? Der Trick ist ganz einfach: Die 
Versicherungen investieren direkt oder indirekt beim Staat - was allerdings 
kunstvoll verbrämt wird. Das Portfolio soll breit gefächert wirken, doch 
faktisch steckt fast immer der Staat dahinter. Auch hinter dem Stichwort 
"Pfandbrief" verbergen ...    Zur Quelle Le Monde   |     
                
                    | Vorteile 
                        der gesetzlichen Rentenversicherung GRV  gegenüber 
                        privater Altersvorsorge. Die GRV ist immer 
                        noch das Beste der möglichen Altersvorsorgesysteme.
 Aus gutem Grund ist die GRV bei 
                        ihrer Gründung als Pflichtversicherung angelegt worden: 
                        In jungen Jahren wird die Notwendigkeit einer ausreichenden 
                        Alterssicherung oft nicht gesehen. Bei knappem Einkommen 
                        wird hier schnell gespart. Fehlende Versicherungsjahre 
                        sind aber nachträglich kaum finanzierbar...   mehr
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                    | Die 
            Agenda 2010  Sie wurde unter 
            der SPD-Grüne-Regierung Schröder von 2003 bis 2005 eingeführt. Ihren 
            Ursprung hat sie in der im Jahr 2000 beschlossenen "Lissabon- 
                        Strategie“, 
            aber konkrete  Grundlage war der "Forderungskatalog der Bertelsmann-Stiftung". Besonders mit Hartz IV waren grundlegende Änderungen 
            im Arbeits- und Sozialrecht verbunden.  Der Niedriglohnsektor und die Leiharbeit dehnte sich weiter 
            aus. All 
            dies mit verschärfender Unterstützung von FDP, der CSU und CDU: 
            „Ich möchte Kanzler Schröder ganz persönlich danken, dass er 
            mit der Agenda 2010 mutig und entschlossen eine Tür aufgestoßen 
            hat“, lobte Merkel. Folgen der Reformen: Das Lohnniveau für alle 
            Beschäftigten geriet 
            unter Druck.   mehr
 |                                        |   
             Sozialabbau 
            unter Schröder  1998-2005 Die Schröder-Regierung 
            mit SPD und Grünen wurde zu Recht abgewählt, wie zuvor die 
            Kohl-Regierung der CDU/CSU/FDP-Koalition. Diese Parteien vertreten 
            weiterhin ihre erfolglose Politik gegen zunehmende Arbeitslosigkeit 
            und Schwächung unserer sozialen Sicherung.
 In 
            den ersten Monaten der rot-grünen Regierung dominierte noch die 
            „alte SPD“: Einige sozialpolitische Einschnitte der Vorgängerregierung 
            wurden rückgängig gemacht. Nach dem Rücktritt 
            von Finanzminister Lafontaine am 11. März 1999 änderte sich das gravierend. Es begann ein Erstarken 
            der „Modernisierer“ in der SPD und Bundeskanzler Schröder leitete 
            einen Politikwechsel ein. Das Versprechen 
            die Arbeitslosigkeit zu senken wurde von Schröder ebenso gebrochen 
            wie das damalige Versprechen die unsoziale Politik der Kohl-Regierung 
            rückgängig zu machen.
 
 In der ersten Zeit 
            der rot-grünen Regierung mit Finanzminister Lafontaine
 wurden 
            Versprechungen des Wahlprogramms umgesetzt und die Rücknahme einer 
            Reihe unter Kohl beschlossener Gesetze erwirkt:
 Mit Lafontaine wurde 
            wieder die hundertprozentige Lohnfortzahlung im Krankheitsfall der 
            ersten sechs Wochen für Arbeitnehmer gesichert, die Beschränkung 
            des Kündigungsschutzes in kleineren Betrieben revidiert, das Schlechtwettergeld, 
            ein Entsendegesetz auch für ausländische Bauarbeiter sowie ein Sofortprogramm 
            zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit eingeführt. Daraufhin wurde 
            das Bündnis für Arbeit zwischen Gewerkschaftsvertretern, Unternehmerverbänden 
            und Regierung, das im letzten Regierungsjahr Kohls zerbrochen war, 
            zunächst erneuert.
 
 Zwischen Finanzminister Lafontaine und Kanzler 
            Schröder kam es zu Konflikten.
 So hieß es, entgegen dem Wahlprogramm, 
            in Schröders Regierungserklärung die Versicherten im Niedriglohnsektor 
            die Hälfte der Sozialversicherungsbeiträge nun selber tragen zu 
            lassen. Auch die Unternehmensbesteuerung sollte nun nach Schröders 
            Willen gesenkt werden. Lafontaine plädierte für einen Konsens mit 
            den Unionsparteien über das geplante neue Staatsbürgerschaftsrecht. 
            Dies lehnten die rot-grünen Fraktionsführungen ab. SPD und Grüne 
            verloren daraufhin unter Ministerpräsident Eichel die Hessenwahl und damit - ganz entscheidend 
            für die weitere rot-grüne Politik - verloren sie auch die Mehrheit 
            im Bundesrat.
 Kritik erhob sich - in der heimischen Wirtschaft 
            wie international - gegen Finanzminister Lafontaine 
            Anfang 1999 wg seiner sozial- und insbesondere steuerpolitischen 
            Absichten sowie seines Programms zur Kontrolle und Regulierung der 
            internationalen Finanzmärkte.
 Am 10. März 1999 erklärte 
            Schröder bei einer Kabinettssitzung, eine "wirtschaftsfeindliche 
            Politik" sei mit ihm nicht
 
                
                    | Finanzminister 
                        Lafontaines Rücktritt trug Züge eines Machtkampfes, 
                        aber es war mehr als ein schlichter Kampf mit Schröder. 
                        Es ist auch eine Geschichte der fehlgeschlagenen 
                        Bändigung des Finanzkapitalismus. Im Gegensatz zum Wirtschaftsflügel 
                        der SPD trat Lafontaine dafür ein, den negativen sozialen 
                        Auswirkungen der Globalisierung und dem ungehemmten 
                        Wirken des Marktes mit staatlichen Mitteln entgegenzutreten, 
                        hierzulande wie auch in der EU.Eine Erhöhung 
                        der Einkommen zur Stärkung der Binnennachfrage durchzusetzen, 
                        einige Steuerprivilegien der Wirtschaft anzutasten und 
                        Rücklagen der heimischen Energiekonzerne zu besteuern 
                        und seine Forderungen nach einer Regulierung des Finanzmarktes 
                        brachte die Wirtschaftslobby auf die Barrikaden.
 Das, 
                        was heute fast als wirtschaftspolitischer Konsens akzeptiert 
                        wird: Versuche Lafontaines als Finanzminister die EZB 
                        zu einer expansiven Geldpolitik (Leitzinssenkung) zu 
                        bewegen, zur Kontrolle der internationalen Finanzmärkte 
                        eine Regulierung des kurzfristigen Kapitalverkehrs zur 
                        Eindämmung der Spekulationsgewinne von Hedge-Fonds und 
                        stabile Wechselkurs - Zielzonen durch internationale 
                        Absprachen, traf 1999 auf erbitterten Gegendruck der 
                        Finanzeliten.
 Der damalige französische Finanzminister 
                        Strauss-Kahn wischte schon beim ersten Treffen den Vorschlag 
                        brüsk vom Tisch, Zielzonen für die Wechselkurse der 
                        wichtigsten Weltwährungen einzurichten- sehr zur Freude 
                        der anwesenden Notenbanker. Die britische Presse baute 
                        Lafontaine zum Buhmann auf und bezeichnete ihn - auf 
                        der Titelseite des Boulevardblattes "Sun" 
                        - als "gefährlichsten Mann Europas". Auf dem 
                        jüngsten G7-Treffen in Bonn machte US-Finanz- minister 
                        Rubin klar, daß die USA keine Eingriffe in den ungehemmten 
                        Fluß des Kapitals dulden werde. Auch innenpolitisch 
                        wuchs der Druck auf die rot-grüne Regierung, vor allem 
                        die Wirtschaft machte Front. Kanzler Schröder knickte 
                        vor der Wirtschaft ein und stellte sich nun auch 
                        gegen seinen Finanzminister.
 Im Oktober 1999, veröffentlichte 
                        Lafontaine sein Buch "Das Herz schlägt links", 
                        in dem er seinen Rücktritt vor einem 
                        halben Jahr, ausführlich begründete. Er 
                        habe das Trauma des Attentats von 1990 gerade in den 
                        Monaten nach dem Wahlsieg der SPD von 1998, auf den 
                        er jahrelang hingearbeitet hatte, nochmals bewusst durchlebt; 
                        sein Rücktritt sei auch eine Spätfolge davon. Er wolle 
                        sein Leben nicht der Politik opfern und sich seiner 
                        Familie widmen.
 Siehe 
                        auch Blätter 
                        für deutsche und internationale Politik 
                         Wikipedia 
                         NachDenkseiten 
                         WSWS
 |  zu machen. 
            Einen Tag später war ein G33-Seminar zur internationalen Finanzarchitektur 
            angesetzt. Am gleichen Tag, dem 11. März 1999 erklärte Lafontaine 
            seinen Rücktritt vom Amt des Bundesfinanzministers. Zugleich legte 
            er den Vorsitz der SPD und sein Bundestagsmandat nieder. In einer 
            kurzen Presseerklärung drei Tage darauf begründete er diesen Rückzug 
            aus allen Ämtern mit dem „schlechten Mannschaftsspiel“ in der Regierung. 
            Näheres wolle er nicht mitteilen, um der Regierung nicht zu schaden.
 Die neue Finanz- 
            und Wirtschaftspolitik der "SPD der Modernisierer"
 Die 
            noch von Lafontaine ausgearbeitete erste Stufe der Steuerreform 
            soll zwar wie geplant am 19. März im Bundesrat verabschiedet werden, 
            weil sich sonst riesige zusätzliche Haushaltslöcher auftäten. Aber 
            bei den nächsten Stufen soll dann - laut einer Absprache zwischen 
            Schröder und dem neuen Finanzminister Hans Eichel - "auf die 
            Wirtschaft zugegangen werden".  Die Grünen, die sich bisher 
            in der SPD an Lafontaine orientierten, haben bereits deutlich gemacht, 
            daß sie den neuen "wirtschaftsfreundlichen" Kurs voll 
            mittragen.
 
 Steuersenkungsgesetz 2001 (Letzte Stufe am 1. 
            Januar 2005)
 Die Steuerreform 2000 wurde am 6. Juli 2000 
            vom Deutschen Bundestag mit dem Steuersenkungsgesetz beschlossen 
            und ist am 1. Januar 2001 in Kraft getreten. Wesentliche Inhalte der Steuerreform sind die Senkung 
            des Eingangs- und Spitzensteuersatzes in der Einkommensteuer, Erhöhung 
            des Grundfreibetrags sowie die Entlastung von Unternehmen in Deutschland. 
            Nur im Wirtschaftswachstum schlug sich das nicht wie erhofft nieder. Die Steuerquellen sprudelten spärlicher. Eichel fehlten die Einnahmen, um die 
Löcher in der Staatskasse zu stopfen.
 Die letzte Stufe der Steuerreform ist am 1. Januar 2005 in Kraft 
            getreten. Der Eingangssteuersatz lag danach bei 15 % (1998: 25,9 
            %), der Spitzensteuersatz bei 42 % (1998: 53 %). Die Steuerreform 
            geht auf den Koalitionsvertrag zwischen SPD und Grüne von Oktober 
            1998 zurück. Dieser sah jedoch wesentlich geringere Steuersenkungen 
            vor. Die Grünen hatten sich für einen niedrigeren Spitzensteuersatz 
            eingesetzt.
 
 Investmentmodernisierungsgesetz  (2003 
            verabschiedet und am 1. Januar 2004 in Kraft getreten)
 Es 
            führte Hedgefonds in Deutschland ein und eröffnete damit 
            den direkten Zugang für deutsche Privatanleger. Der ursprüngliche 
            Entwurf hatte die Hedgefonds wegen ihrer riskanten Geschäfte noch 
            der Überwachung der BaFin unterstellen wollen. Die Passage war jedoch 
            gestrichen worden, weil die Interessenvertretung der Banken im Zentralen 
            Kreditausschuss angebliche gravierende Rechtsunsicherheiten geltend 
            gemacht hatte.
 
 "Steueramnestie Gesetz" zur Förderung der Steuerehrlichkeit 
            vom 23.12.2003 (StraBEG)
 15 Jahre nach dem „Gesetz über die strafbefreiende 
            Erklärung von Einkünften aus Kapitalvermögen und von Kapitalvermögen“ 
            (StrbEG) vom 25.7.1988 der schwarzgelben Kohl-Regierung bietet 
            sich ein weiteres Mal die Chance, Steuerhinterziehungen zu beseitigen, 
            ohne strafrechtlich belangt zu werden. Und zudem so dass weniger Steuer zu zahlen ist, als von ehrlichen 
            Steuerzahlern verlangt wurde. (Aktuell übertroffen von der Regelung 
            im Schweizabkommen, derzeit unter Merkel/Schäuble 
            forciert.)
 
                
                    | Das 
                        größte Geschenk aller Zeiten  Die 
                        Zeit, 8.Sept.2005 
                          Die Bundesregierung feierte ihre Unternehmensteuerreform 
                        – bis die Konzerne aufhörten, Steuern zu bezahlen. Ausgerechnet 
                        eine SPD-geführte Regierung erfüllte die Wünsche der 
                        Wirtschaft in einem Maße, wie es sich die Manager kaum 
                        je erträumt hatten. Noch im Jahr 2000 kassierte der 
                        Staat 23,6 Milliarden Euro Körperschaftsteuer von den 
                        Kapitalgesellschaften. Im Jahr darauf, nach dem Inkrafttreten 
                        des Reformwerks, brachen diese Einnahmen vollkommen 
                        weg. Per saldo mussten die Finanzämter sogar fast eine 
                        halbe Milliarde Euro an die Firmen auszahlen – das hatte 
                        es noch nie gegeben. Der erhoffte Schub, der die Bundesrepublik 
                        in Europa wieder in die Spitzengruppe katapultieren 
                        sollte, blieb aus. Sie gehört weiter zu den Schlusslichtern.
 Dezember 1999. Eichel erläutert die Unternehmensteuerreform 
                        und die stufenweisen Einkommensteuersenkungen in der 
                        Bundespressekonferenz: Für die Privathaushalte, insbesondere 
                        »der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer«, betrage »die 
                        Nettoentlastung 54 Milliarden Mark und für die Unternehmen 
                        rund 18 Milliarden Mark«. Details erteilt die parlamentarische 
                        Staatssekretärin Barbara Hendricks. Zur geplanten Steuerfreiheit 
                        für die Konzerne sagt sie nichts. Sie wird auch nicht 
                        gefragt. Aber das Finanzministerium hatte den entscheidenden 
                        Satz wohl mit Absicht erst auf Seite12 der Pressemitteilung 
                        platziert: "Gewinne aus der Veräußerung von Anteilen, 
                        die eine Kapitalgesellschaft an einer anderen Kapitalgesellschaft 
                        hält, sind nicht steuerpflichtig." Spiritus Rector 
                        der Reform ist Zitzelsberger, der seine Karriere im 
                        Ministerium begann und dann die Steuerabteilung im Chemiekonzern 
                        Bayer leitete. Eichel hat ihn als Steuerstaatssekretär 
                        zurückgeholt. Zitzelsberger plädiert dafür, Kapitalgesellschaften 
                        beim Verkauf von Anteilen grundsätzlich von der Gewinnsteuer 
                        zu befreien. Sein Argument: Dann werde ... das frei 
                        werdende Kapital produktiver investiert. Auch Schröder, 
                        von Eichel informiert, hat keine Einwände.
 Anmerkung 
                        K.A.: Merkwürdig, dass all die deutschen Finanzpolitiker 
                        und -experten so ahnungslos - geradezu finanztechnisch 
                        beschränkt - gewesen sein sollen, siehe Anfang des Zeit-Artikels: 
                        "Mitten 
                        in der Nacht klingelte das Telefon bei Jörg Asmussen. 
                        Der Anrufer aus New York, von der Investmentbank 
                        Goldman Sachs, wollte von Eichels Referenten wissen, 
                        ob es stimme, dass deutsche Kapitalgesellschaften künftig 
                        keine Steuern mehr auf die Gewinne zahlen müssten, die 
                        sie beim Verkauf von Aktienpaketen oder ganzen Tochterunternehmen 
                        erzielen. Der Beamte bestätigte die Information. Die 
                        Banker aus Amerika ... hatten das tags zuvor in Berlin 
                        verteilte Pressematerial sorgfältig analysiert und später 
                        ihre Kunden informiert. Über Nachrichtenagenturen kam 
                        die Meldung zurück nach Deutschland – und löste dort 
                        einen Börsenboom aus."
 Leserkommentar 
                        B.Frisch: "Von einer NED (Neoliberalen Einheitspartei 
                        Deutschlands, bestehend aus SPD, Grüne, CDU, CSU, FDP) 
                        die von GESAMTMETALL ferngesteuert wird, darf nichts 
                        anderes erwartet werden."
 Die 
                        Reform hat eine Vorgeschichte. Wenige Wochen nach Amtsantritt 
                        der rot-grünen Bundesregierung 1998 berief der Finanzminister 
                        – damals Oskar Lafontaine – eine Kommission um »ein 
                        Konzept für eine grundlegende Reform der Unternehmensbesteuerung zu erarbeiten«. Der Auftrag: »Alle Unternehmenseinkünfte« 
                        sollten künftig »mit höchstens 35 Prozent besteuert 
                        werden«. Ob sich Lafontaine, heute Spitzenkandidat der 
                        Linkspartei, noch daran erinnert?
 Anmerkung 
                        K.A.: Weniger merkwürdig diese Frage als (üblicher) 
                        Seitenhieb auf Lafontaine. Tatsächlich aber steht solcherart Gegenüberstellung 
                        zur Vorgeschichte im Widerspruch zu Lafontaines Steuerabsichten: 
                        Die lösten keinen Börsenboom aus, sondern erbitterten 
                        Widerstand der deutschen und internationalen Wirtschaft, 
                        s.oben. Zudem ist wesentlich ob effektive oder nominale 
                        Steuersätze Ziel sind, siehe weiter unten "Beitrag Jarass".
 Als 
                        die Kommission nach viereinhalb Monaten ihre Arbeit 
                        ablieferte, nahm Hans Eichel das Gutachten entgegen 
                        und folgte penibel dem Expertenrat. Er krempelte die 
                        ganze Steuersystematik um und senkte für die Kapitalgesellschaften 
                        den Körperschaftsteuersatz ab 2001.
 CDU / CSU und FDP wettern gegen die Vorlage. Bloß nicht 
                        gegen die steuerliche Freiheit der Veräußerungsgewinne. 
                        Union und FDP wollen die Steuerbefreiung sogar ausweiten.
 Mit 
                        diesem Gesetz wurde dem Treiben von Private-Equity-Gesellschaften 
                        sowie ab 2003 den Hedge Fonds der Weg bereitet.
 |  Privater 
            Reichtum und öffentliche Armut - Handlungsoptionen der deutschen 
            Steuerpolitik Veröffentlichung 
            von Prof. Dr. L. Jarass, 23.3.2005
 Hartnäckig 
            wird von den Unternehmerverbänden und ihrer mächtigen Lobby in Wissenschaft, 
            Medien und Politik das Märchen von der hohen Steuerlast in Deutschland 
            und von dem dramatischen Einbruch der Gewinne weitererzählt. Ein 
            Blick auf die Realität zeigt, dass die Gewinne insgesamt weiter 
            gestiegen sind, die tatsächliche Steuerzahlung aber fast nichts 
            mehr mit dem nominalen Steuersatz zu tun hat.
 Die deutsche Besteuerung 
            der Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen zeichnet sich 
            durch hohe nominale Sätze, aber geringe tatsächlich bezahlte Steuern 
            aus. Dies bestätigt eine in 2005 veröffentlichte Untersuchung der 
            EU. Die tatsächlich bezahlte (effektive) Steuerbelastung der Einkommen 
            aus Unternehmertätigkeit und Vermögen ist im EU-Vergleich in Deutschland 
            am niedrigsten mit 21%. Deutschland ist das einzige EU-15-Land, 
            in dem die Kapitalsteuerbelastung von 1995 bis 2002 effektiv gesunken 
            ist.
 Der nominale deutsche Steuersatz für Kapitalgesellschaften 
            von rund 38% ist der höchste in allen EU-Ländern.
 Prof. Dr. 
            Lorenz Jarass: Unsere eigenen Untersuchungen für Kapitalgesellschaften 
            in Deutschland zeigen andererseits: Von 1996 bis 2000 betrug ihre 
            tatsächliche Steuerbelastung noch rund 20% ihrer in der Volkswirtschaftlichen 
            Gesamtrechnung ausgewiesenen Erträge, 2001 und 2002 waren es nur 
            noch rund 8% und 2003 rund 11% ... Arbeitsplätze werden dadurch 
            in Deutschland nicht geschaffen. Es kommt durch die Steuerausfälle 
            vielmehr zu wachsenden Haushaltsdefiziten ...
 Die zunehmende 
            Verschuldung ist wesentlich auf die insbesondere seit 2001 besonders 
            unzureichende Besteuerung der Einkommen aus Unternehmertätigkeit 
            & Vermögen zurückzuführen...
 Die von Regierung und Opposition 
            seit Ende der 1990er Jahre durchgesetzte drastische Senkungen der 
            nominalen Steuersätze zeugen von einem tiefen Glauben an das Dogma: 
            Senkt die Steuern für die Reichen und die Konzerne in Deutschland, 
            dann erhöhen sie im Inland ihre Investitionen, dann steigt die Konjunktur, 
            Arbeitslosigkeit und Staatsdefizit sinken, und alles wird gut. Dieses 
            Glaubensprogramm wurde von den Wirtschaftsverbänden, den Merz-Anhängern 
            in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sowie der FDP erfolgreich in die 
            Köpfe der Entscheidungsträger und der Bevölkerung eingehämmert und 
            seit 2001 mit massiver Unterstützung von Bundesrat und CDU/FDP-regierten 
            Bundesländern von der rot-grünen Bundesregierung umgesetzt.
 Es 
            widerspricht aber bei globalisierten Kapitalmärkten den Prinzipien 
            des real existierenden Privatkapitalismus, dass Unternehmen ihre 
            Unternehmenspolitik freiwillig am deutschen Allgemeinwohl ausrichten 
            und nicht an ihrer Profitmaximierung. Die durch die pauschalen Steuersenkungen 
            den Unternehmen zusätzlich verbleibenden Mittel werden vielfach 
            am internationalen Kapitalmarkt angelegt oder an die Anteilseigner 
            ausgeschüttet und, wie die Erfahrung seit 2001 gezeigt hat, nicht 
            in Deutschland investiert, neue Arbeitsplätze werden dadurch in 
            Deutschland nicht geschaffen. Die resultierenden Haushaltsdefizite 
            müssen unsere Kinder und Enkelkinder bezahlen, der deutsche Standortvorteil 
            einer vorzüglichen öffentlichen Infrastruktur bröckelt...
 
 Auch die Deregulierung des Finanzmarktes
 unter der SPD-Grüne-Regierung Schröder hat unter intensiver 
            Mitwirkung von FDP/CDU/CSU die Banken- und EU-Finanzkrise mit verursacht, 
            die Staatsverschuldung hochgetrieben, Wirtschaftseinbrüche, hohe 
             
            Vermögensverluste der Versicherungsbranche und Ausschlachtungen 
            von Unternehmen durch Hedgefonds den Weg bereitet. Den Bürgern der Mittelschicht bescherte die Finanzmarkt-Deregulierung schmerzhafte Verluste 
            ihrer  Anlagen zur privaten Altersvorsorge auf dem Kapitalmarkt. 
            Von all dem wollen SPD-Führung aber auch die Spitzenpolitiker heute 
            nichts mehr wissen.SPD und Grüne fordern heute, vor der Bundestagswahl 
            2013 alle unisono eine Regulierung der Finanzmärkte, genau das Gegenteil 
            von dem, was sie vor nicht einmal 10 Jahren beschlossen haben.
 
 Die 
            Sünden der SPD und der Grünen bei der Deregulierung der Finanzmärkte
 Der 
            damalige Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) sagte: "Hedgefonds 
            sollen gegenüber herkömmlichen Investmentfonds nicht mehr diskriminiert 
            werden." und dass "private Anleger von den höheren Renditen 
            der Hedge-Fonds profitieren könnten"... Tatsache ist, dass 
            sehr viele private Anleger ihre Ersparnisse erst durch diese hoch-spekulativen 
            Hedge-Fonds verloren haben.
 2002:
 SPD und Grüne 
            beschießen das vierte Finanzmarktförderungsgesetz
 und 
            setzen damit nahtlos das Deregulierungsprogramm der vorherigen schwarz-gelben 
            Koalition weiter fort.
 -> SPD und Grüne lockern die Anforderungen 
            für den börslichen Handel,
 -> SPD und Grüne erlauben den Handel 
            mit Derivaten auch im Immobiliengeschäft,
 -> SPD und Grüne 
            erweitern die Anlagemöglichkeiten für Fonds,
 -> SPD und Grüne 
            befreien Gewinne aus dem Verkauf von Anteilen an Kapitalgesellschaften 
            von der Besteuerung  (siehe oben Kasten "Das größte Geschenk 
            aller Zeiten").
 Daraufhin schlugen die Finanzinvestoren richtig 
            zu. Beispiele gäbe es genug, ich nenne hier nur einmal Wincor Nixdorf, 
            MTU, ProSiebenSat.1 oder auch Grohe.
 Im o.a. Zeitartikel 
            heißt es: "Mit ihrer Bundesratsmehrheit 
            hatten CDUCSU und FDP u.a. erreicht, dass die Steuerbefreiung für 
            Veräußerungsgewinne, noch 2000 beschlossen, um 1 Jahr verschoben 
            wurde.  Und genau das führte zusätzlich zu hohen Steuerverlusten. 
            Denn solange die Firmen die Gewinne versteuern mussten, konnten sie auch 
Verluste geltend machen. Die gewonnene Frist nutzten die Konzerne weidlich aus – 
nach dem Börsencrash gab es viele verlustträchtige Beteiligungen. Vodafone/Mannesmann 
war der bekannteste Fall. Vodafone meldete dem Finanzamt einen Verlust von 50 
Milliarden Euro aus der Beteiligung – eine mögliche Steuerersparnis von 20 
Milliarden Euro."
 2003:
 Ein Antrag 
            der SPD und der Grünen mit dem Titel "Finanzplatz Deutschland 
            weiter fördern", Drucksache 15/930 datiert auf den 07.05.2003, 
            unterschrieben vom damaligen Fraktionschef Franz Müntefering (SPD). 
            In dem Papier geht es darum, dass Regulierung "kein Selbstzweck" 
            sei und das man darauf achten solle, dass "unnötige Belastungen 
            für die Unternehmen der Finanzdienstleistungsindustrie vermieden 
            werden"...
 Der damalige Bundesfinanzminister Hans Eichel 
            (SPD) ließ sogar eine Juristin (Lobbyistin) des Bundesverbands Deutscher 
            Investment-Gesellschaften am Investmentmodernisierungsgesetz mitarbeiten. 
            Diese Lobbyistin verfügte sogar über mehrere Monate über ein eigenes 
            Büro im Bundesfinanzministerium.
 -> SPD und Grüne fördern 
            die Verbriefung von Krediten zu Wertpapieren durch steuerliche Vergünstigungen 
            - damit kommt es dann zu einer unüberschaubaren Verlagerung der 
            Risiken in den Bankbilanzen auf die Finanzmärkte.
 -> SPD und 
            Grüne beschließen die Senkung des Spitzensteuersatz.
 2004:
 -> Unter rot-grüner Verantwortung trat das Investmentmodernisierungsgesetz 
            zur Deregulierung der Finanzmärkte in Kraft und sogar das Manager 
            Magazin, welches ja sicherlich kein linkes Kampfblatt darstellt, 
            titelte damals "Spiel mit dem Feuer"...
 -> SPD und 
            Grüne lassen es zu, dass die Lobby der Finanzbranche drei Dutzend 
            Mitarbeiter auf Zeit ins Bundesfinanzministerium schickt. Dietrich 
            Austermann (CDU) sagte damals dazu (Zitat): "Die haben sich 
            die Gesetze von denen schreiben lassen"
 -> SPD und Grüne 
            erlauben hoch-spekulative Hedge-Fonds in Deutschland und 
            erhöhen damit gleichzeitig den Reditedruck in der Finanzbranche. 
              Zur 
            Quelle 
             
            (PDF)
  
 Rentenreformen: 
            Die Riesterreform - Nachteile für Jung und Alt
 
 Mit der Einführung 
            der Riesterrente, als  private Altervorsorge,
 hat die SPD-Grüne-Regierung Schröder,  den Ausstieg aus der paritätischen 
            Renten-Finanzierung eingeleitet. Sie hat das künftige Rentenniveau 
            so stark gesenkt, dass immer mehr unter die  Armutsgrenze fallen. 
            Benachteiligt von diesem "Akt der Generationengerechtigkeit" 
            sind aber gerade die Jungen, die heutigen Beitragszahler. Selbst 
            nach einem langen Arbeitsleben und Erfüllung der Versicherungspflicht 
            sind sie von Altersarmut bedroht. Durch die Riesterreform 
            verlieren aber auch die heutigen Renten Jahr für Jahr an Kaufkraft. 
            Aufgrund mehrfacher politischer Eingriffe in die Formel der Rentenanpassung 
            werden die längst erworbenen Rentenansprüche aller heutigen Rentner/nnen unterlaufen. 
             Die Renten unserer Kinder aber sind so unsicher wie nie zuvor.
 
                    
                        | Die 
                        "Riesterreform" benachteiligt die gesetzlich 
                        Rentenversicherten gravierend   o 
                        Das Prinzip der paritätischen Rentenfinanzierung und 
                        der Lebensstandardsicherung wird gebrochen.
 o Die 
                        gesetzliche Rentenversicherung (GRV) muss durch 
                        Privatvorsorge, ohne Beteiligung der Arbeitgeber, ergänzt 
                        werden, um die Lebensstandardsicherung im Alter wieder 
                        herzustellen.
 o Die GRV erfüllt damit nicht mehr 
                        die seit 1957 gesetzlich verbindliche Funktion der Lebensstandardsicherung.
 o 
                        Risikoreichere und teurere Privat-Rentenversicherung 
                        (Riesterrente) als Teilersatz der GRV.
 o Der Arbeitgeber-Anteil 
                        des RV-Beitrags wird auf 11 % begrenzt.
 o Für die "Jungen" 
                        kommt zum gleichbleibenden AN-Anteil noch zusätzlich 
                        4 % Beitrag für die Riesterrente.
 o 4% zusätzlicher 
                        bedeutet für die Versicherten eine Verteuerung der RV 
                        um 36,4 % abzüglich Förderzuschuss.
 o Für Geringverdiener 
                        ist die Riesterrente kaum finanzierbar.
 o Geringverdiener, 
                        die im Alter auf die Grundsicherung angewiesen sind, wird 
                        die Riesterente abgezogen.
 o Rendite und Risiko sind gegenüber der GRV unvergleichlich 
                        schlechter, siehe Vorteile 
                        der GRV.
 o 
                        Stetig sinkendes Renten-Niveau für von 
                        ca. 70 % auf 64 % (offiziell 67%) 
                        allein durch Riester.
 o 
                        Die Lebensstandardsicherung der GRV ist auch für viele 
                        "Alte" nicht mehr gegeben.
 o Den "Jungen" 
                        wie den "Alten" droht durch die Riesterreform 
                        verstärkt Altersarmut.
 Durch Einführung weiterer 
                        Kürzungsfaktoren sinkt das Rentenniveau von ca. 70 % 
                        auf 52 % bis 2030
 |  Diese Kritik 
            an der Sozialpolitik der rotgrünen Regierung Schröder darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass CDU und FDP 
            die Riesterreform und weitere Rentenreformen, 
            wie auch 
            der GKV sowie die Agenda 
            2010 nicht verhindern wollten, sondern durch ständige 
           Verschärfungsforderungen noch verschlimmert haben. Die "Demontage 
            der GRV 
            durchTeilprivatisierung" wurde schon lange zuvor in der CDU unter 
            Bundeskanzler Kohl diskutiert und gefordert. Gegen eine oppositionelle 
            SPD mit Arbeitnehmern und Gewerkschaften im Rücken war sie als CDU 
            Programm jedoch so gut wie chancenlos.
 Weitere 
            Einschnitte in der Rentenversicherung 
            unter Schröder wie künftige Leistungsabsenkung für Erwerbs- 
            und Berufsunfähige in 2000, keine Rentenanpassung und voller statt 
            halber Beitragssatz zur Pflegeversicherung in 2004,  monatlicher 
            GKV-Sonderbeitrag von 0,9 Prozent für Versicherten ohne AG-Anteil 
            in 2005.
 Gesundheitsreformen
 Schon 
            unter der Regierung Kohl (1982-1998) hatte jede Gesundheitsreform 
            Kürzungen der Leistungen zur Folge. In 
            den ersten Monaten der rot-grünen Regierung wurden einige gesundheitspolitische Einschnitte der Kohl-Regierung 
            rückgängig gemacht. 1999 erarbeitete Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer 
            (Grüne) eine umfassende Gesundheitsreform, die jedoch von der CDU/CSU-Mehrheit im Bundesrat weitgehend 
            verhindert wurde.
 Mit dem Rücktritt von Finanz- und Wirtschaftsminister Lafontaine am 11. März 1999 begann ein Politikwechsel 
            und  Erstarken der „Modernisierer“ in der SPD. Trotz mehrerer zwischenzeitlicher Reformen 
            stieg der durchschnittliche Beitragssatz bei steigende Arbeitslosigkeit 
            von 13,6 Prozent im Jahr 2000 auf 14,0 Prozent im Jahr 2002. Im Sommer 2003 verständigten sich Gesundheitsministerin 
            Ulla Schmidt  und die CDU/CSU-Opposition auf eine Reform. Vor allem 
            die Hartz-Reformen  führten dann zur finanziellen Belastung 
            des Gesundheitssystems. So verringerten sich infolge der Zunahme 
            prekärer Arbeitsverhältnisse und niedriger Tarifabschlüsse die Beitragsaufkommen 
            der Krankenkassen massiv. Darüber hinaus stiegen die Ausgaben der 
            Krankenkassen laufend an, weil sich die rot-grüne Koalition weigerte, 
            der Pharmaindustrie entgegenzutreten.
 Mehr unter Gesundheitsreformen 
            unter Schröder
 Agenda 2010 
            - Hartz-GesetzeUnter 
            Rot-Grün hat der Sozialabbau bislang ungekannte Dimensionen angenommen 
            - quantitativ, aber auch qualitativ (Systemwechsel). Der Abbau von 
            Leistungen in den Bereichen Gesundheit, Rente, Arbeitslosengeld 
            und Arbeitslosenhilfe summiert sich ab 2006 auf über 20 Milliarden 
            Euro jährlich.
 Da räumt Bundeskanzler Schröder (SPD) mit seiner 
            Regierungserklärung Mitte März mal eben ein paar Grundpfeiler des 
            Sozialstaats beiseite. Denn was da Punkt für Punkt umgesetzt werden 
            soll, erinnert eher an die Pamphlete der Herren Lambsdorff, George 
            und Albrecht aus der Endzeit der Regierung Schmidt und dem Beginn 
            der »Ära Kohl«, denn an sozialdemokratische Programmatik. Schröder 
            überschlägt sich in seiner »Agenda 2010« geradezu bei dem Versuch, 
            wesentliche Programmteile der Schwarz-Gelben umzusetzen; denn was 
            sonst bedeuten
 o die Kürzung der Arbeitslosengeld-Bezugsdauer 
            für Ältere,
 o die Senkung der Arbeitslosenhilfe auf Sozialhilfeniveau,
 o 
            die abermalige Verschärfung der Zumutbarkeitskriterien für Arbeitslose,
 o 
            die weitere Senkung des Rentenniveaus,
 o die Privatisierung des 
            Krankengeldes,
 o der Ausbau von Zuzahlungen, Eigenanteilen und 
            Selbstbehalten
 sowie
 o die Perforation von Kündigungsschutz 
            und Tarifautonomie?
 Die Quantität des Sozialabbaus erreicht Kohlsche 
            Dimensionen; die Qualität der in Aussicht gestellten Maßnahmen geht 
            darüber hinaus – sie bedeuten den Systemwechsel.  Zur 
            Quelle PDF
 
 
 
 
                
                    | Mit 
                        Hartz I, ab Januar 2003, wurden insbesondere die 
                        Barrieren der Bedürftigkeitsprüfung zur Gewährung von 
                        Arbeitslosenhilfe erhöht, während die Freibeträge deutlich 
                        gesenkt wurden. Gesetzlich wurden für die Leiharbeit 
                        Befristungs- und Wiedereinstellungsverbot sowie die 
                        2 Jahres-Beschränkung der Überlassungsdauer aufgehoben.Mit 
                        Hartz II wurden „Ich-“ bzw. „Familien-AGs“ und „Mini-“ 
                        bzw. „Midi-Jobs“ eingeführt.
 Mit Hartz III, 
                        ab Januar 2004 erfolgte die Restrukturierung und der 
                        Umbau der Bundesanstalt für Arbeit (Arbeitsamt) in die 
                        Bundesagentur für Arbeit BfA).
 Hartz IV ab 
                        Januar 2005: Zusammenführung von Arbeitslosenhilfe und 
                        Sozialhilfe (Hilfe zum Lebensunterhalt) für Erwerbsfähige 
                        zum Arbeitslosengeld II auf einem Niveau unterhalb der 
                        bisherigen Sozialhilfe. Arbeitslosengeld aus der Arbeitslosenversicherung 
                        wird auf maximal 18 Monate begrenzt. Nach einem Beschluss 
                        der Großen Koalition von 2007 sollen über 58-jährige 
                        24 Monate lang Arbeitslosengeld erhalten, wenn die Voraussetzungen 
                        erfüllt sind. Arbeitslosengeld 
                        aktueller Stand
 (Quelle Wikipedia und "Hartz-Gesetze Butterwegge")
 |  Seit dem Inkrafttreten 
            von Hartz IV am 1. Januar 2005 müssen Langzeitarbeitslose gegen 
            eine minimale „Mehraufwandsentschädigung“ von einem halben, 1 oder 
            2 EUR pro Stunde im öffentlichen Interesse liegende und zusätzliche 
            Arbeit leisten, wollen sie ihren Anspruch auf Unterstützung nicht 
            zu 30 Prozent (und später ganz) einbüßen. Auf dem Arbeitsmarkt führen 
            die sog. 1-Euro-Jobs zu einem Verdrängungswettbewerb von oben nach 
            unten. Der staatlich  subventionierte Niedriglohnsektor hat 
            durch das "Hartz-Paket" an Bedeutung gewonnen. Den armen 
            Erwerbslosen, die das Fehlen von oder die unzureichende Höhe der 
            Entgeltersatzleistungen auf das Existenzminimum zurückwirft, treten 
            massenhaft erwerbstätige Arme zur Seite. Selbst viele 
            Vollzeitarbeitsverhältnisse reichen nicht mehr aus, um „eine Familie zu 
            ernähren“. 
 Die Hartz-Regelungen haben keine Arbeitsplätze 
            geschaffen sondern Umwandlung in prekäre Arbeit.
 Im 
            Bundestagswahlkampf 2002 wurde die Agenda 2010 zur Halbierung der 
            Arbeitslosigkeit auf bis zu zwei Millionen angepriesen. Steigerung 
            der Nachfrage nach Arbeitskräften oder von Wirtschaftswachstum war 
            aber gar nicht Auftrag der Hartz-Kommission. „Das vorrangige Motiv 
            ist vor allem, Sozialausgaben einzusparen. Wir haben die hohe Arbeitslosigkeit, 
            wir haben hohe Kosten durch die Arbeitslosigkeit. Das vorrangige 
            Ziel ist einfach einzusparen. Der Wirtschaftsminister hat ja selber 
            gesagt, dass die wichtigste Herausforderung für Arbeitsplätze Wirtschaftswachstum 
            ist. Aber von den Hartz-Gesetzen – das wissen wir sicher – gehen 
            keine Wachstumsimpulse aus, eher sogar eine Belastung" äußerte 
            sich der Wirtschaftswissenschaftler Prof.Dr. Hickel. Auch Gewerkschaften 
            kritisieren: Arbeitslosigkeit ist kein persönliches Verschulden 
            und kann angesichts Millionen fehlender Stellen nicht mit "Bestrafung“ 
            der Arbeitslosen abgebaut werden. Arbeitslosigkeit ist zudem 
            nicht auf Vermittlungsprobleme und Unwillen der Arbeitslosen zurückzuführen, 
            was sich auch an der geringen Zahl offener Stellen pro gemeldeten 
            Arbeitslosen zeigt, auf die das Hartz-Konzept primär zielt.
 
 Hartz 
            IV in der Kritik Die Reform der Reform braucht eine Reform 17.05.2010
 Sicher, es gibt Fortschritte: Die Zahl der Langzeitarbeitslosen 
            ging kräftig zurück. Die Zahl der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen 
            sank, wenn auch dies zum Teil am Wirtschaftsaufschwung bis zum Ausbruch 
            der Krise lag und nicht an den neuen Sozialgesetzen. Mehr Menschen 
            melden ihre Ansprüche an den Staat an und verzichten nicht mehr 
            wie früher aus Scham auf Sozialhilfe. Und die Bereitschaft, überhaupt 
            eine Arbeit aufzunehmen, hat sich erhöht.
 Diese Erfolge sind 
            jedoch teuer erkauft.
 Das größte Problem ist der riesige Niedriglohn-Sektor, 
            der sich in den vergangenen fünf Jahren entwickelt hat. Durch Hartz 
            IV hat sich der Lohndruck vor allem auf gering Qualifizierte merklich 
            erhöht. Fast jeder Zweite, der vorher von der Grundsicherung lebte 
            und wieder einen Job ergattert hat, verdient weniger als 7,50 Euro 
            brutto die Stunde. Immer mehr Menschen haben befristete Verträge 
            ohne Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Die Zahl der Menschen mit einem 
            sicheren Vollzeitarbeitsplatz nimmt stetig ab. Außerdem verbreitet 
            sich (in der Wirtschaft) der Missbrauch der Zeitarbeit.
 Vieles liegt also im Argen. 
            Doch was die schwarz-gelbe Koalition bislang an Gegenrezepten präsentiert 
            hat, wirkt wenig durchdacht. Das Schonvermögen für die private Altersvorsorge 
            zu erhöhen, ist richtig, nutzt aber nur einer Minderheit von Arbeitslosen. 
            Jobsuchenden zu ermöglichen, mehr Geld hinzuzuverdienen, wird darauf 
            hinauslaufen, dass der Niedriglohn-Sektor weiter wächst... Quelle 
            Süddeutsche
 
 Sozialreformen 
            vermehren die Armut von Familien und Kindern: Das Beispiel der sog. 
            Hartz-Gesetze
 Von C. Butterwegge  Seite 
            6ff
 Bei den sog. Hartz-Gesetzen, der „Agenda 2010“, den 
            Gesundheitsreformen und den z.B. im „RVNachhaltigkeitsgesetz“ legislativ 
            umgesetzten Vorschlägen der sog. Rürup-Kommission handelt es sich 
            um Maßnahmen zum Um- bzw. Abbau des Sozialstaates, die seine ganze 
            Architektur, Struktur und Konstruktionslogik verändern. Es geht 
            längst nicht mehr nur um Leistungskürzungen im sozialen Sicherungssystem, 
            sondern um einen Systemwechsel, Das nach Peter Hartz benannte Gesetzespaket 
            markiert eine historische Zäsur für die Entwicklung von Armut bzw. 
            Unterversorgung. Besonders mit Hartz IV waren grundlegende Änderungen 
            im Arbeits- und Sozialrecht verbunden...  Kinderarmut 
            und Sozialstaatsentwicklung Seite 66ff
 Siehe auch Kapitel 
            1.3 Zur Situation von Hartz IV 
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                    | Münteferings 
                        Heuschrecken-Rede Zu Anfang des Papiers wird 
                        Müntefering mit seiner berühmten Warnung vor den „Heuschrecken“ 
                        zitiert. Das Zitat stammt vermutlich aus einer Rede 
                        vom 21.4.2005. Diese Warnung hatte keinerlei Konsequenzen. 
                        Es war eine Art Paravent, hinter dem die Deregulierung 
                        der Finanzmärkte zu Gunsten der Spekulanten durch die 
                        Regierung Schröder weitergehen konnte. Auf NDS am 2. 
                        Mai 2005, also zehn Tage nach Müntefering Rede, analysiert: "Die 
                        Regierung Schröder hat die “Heuschrecken” eingeladen 
                        und steuerfrei gestellt“ Quelle 
                        NDS
 Schon 
                        2003 und in Kenntnis der heraufziehenden Finanzkrise 
                        hat eine große CDU/CSU/SPD/FDP/Grüne Koalition mit 
                        der Förderung des Finanzkasinos weitergemacht“  Siehe NDS
 Private-Equity 
                        und Hedge-Fonds
 |       
                
                    | Hedgefonds 
                        sind hoch spekulatives Teufelszeug. 
                        Die Fonds spekulieren sowohl auf steigende Kurse als auch auf fallende. Dabei 
leihen sie sich in der Regel Geld, um eine größere Hebelwirkung und dadurch 
höhere Gewinne erwirtschaften zu können.Anders erging es dem Bad-Armaturen-Hersteller Grohe, dessen 
Private-Equity-Investor erst das Eigenkapital plünderte, dann die Werke schloss, 
die Produktion nach China verlagerte und zu 
guter Letzt massenhaft Stellen abbaute. »Den Shareholder-Activism findet man 
vorwiegend im Private Equity, seltener bei Hedgefonds«
 Quelle 
                        Die Zeit 31.5.2010
 
 |            
                
                    | Riesterrente benachteiligt die JungenMit der zusätzlich 
                        erforderlichen Privatrente durch die "Riester-Reform" 
                        werden die Versicherungsbeiträge höher als ohne Reform. 
                        Stattdessen hätten auch die Beiträge der gesetzlichen 
                        Rentenversicherung erhöht werden können. Anstelle der 
                        Einführung der Riesterente mit sinkendem GRV-Rentenniveau, 
                        müssten die Beiträge in der GRV lediglich um 0,7 % erhöht 
                        werden, würden die staatlichen Fördergelder für die 
                        Riesterrente in die  GRV-Kasse fliessen.
 Eine 
                        GRV-Beitragserhöhung von 0,35 % wäre aber viel weniger 
                        als der zusätzliche Riesterenten-Beitrag.    Zur 
                        Quelle
 |      
                
                    | Private 
                        Altersvorsorge - Versicherungen mit riesigen VermögensverlustenIDie Finanzkrise hat nach Angaben der OECD bei den privaten Pensionssystemen zu 
riesigen Verlusten geführt. Dies geht aus dem „Pension markets in 
Focus“–Brief vom Dezember 
                        hervor. Danach beliefen sich die 
Werteinbussen der in den OECD-Ländern  bestehenden  privaten Pensionspläne im 
Zeitraum Dezember 2007 und Oktober 2008 auf rund 5 Billionen US Dollar.  Zur 
                        Quelle
 |      |