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Chinesische
Pflegekräfte -- das
böses Spiel mit dem „Fachkräftemangel“ NDS,
4. April 2013. Rund 18.000 (BA) bis 30.000 (Arbeitgeberverband
Pflege) Pflege-Fachkräfte fehlen. Potentielle EU-Bewerber
meiden das Niedriglohnparadies Deutschland. Deshalb
will die BA Pflegekräfte aus China und den Philippinen
anwerben.
Was sich hinter dem "Fachkräftemangel“ versteckt,
ist die logische Folge der Privatisierung des Gesundheitssystems.
Der "Pflegenotstand" wurde mutwillig herbeigeführt:
Seit Beginn der Privatisierungswelle 1995 wurden in
der Krankenpflege rund 50.000 Vollzeitstellen abgebaut.
Heute versorgt eine Pflegekraft rund 25% mehr Fälle
als vor 15 Jahren. Das größte Einsparpotential ist dadurch
zu erreichen, ältere Mitarbeiter durch neue, wesentlich
schlechter bezahlte jüngere Mitarbeiter zu ersetzen.
Wer nicht freiwillig geht, wird mürbe gemacht. Solange
Arbeitgeber keinen ordentlichen Löhne zahlen und für
gute Arbeitsbedingungen sorgen, werden unsere Politiker
und Leitartikler einen „Fachkräftemangel“ beklagen.
Quelle NachDenkSeiten.
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Qualifizierte
Fachkräfte sind aus Arbeitgebersicht eine wertvolle,
wenn nicht die wertvollste Ressource. Allerdings vermeiden
Arbeitgeber oft, Fachkräfte angemessen zu entgelten,
wenn ein entsprechendes Überangebot an Fachkräften existiert.
Daher erscheint es für Arbeitgeber oft ökonomisch sinnvoll,
einen Fachkräftemangel zu behaupten, auch wenn es keinen
solchen gibt. Ebenso vorteilhaft ist für die Wirtschaft
die politisch geförderte, staatlich finanzierte
Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte mit geringen Lohnansprüchen.
Zusätzlich zu den direkten Lohnkosten-Einsparungen kann
das vorhandene Lohnniveau deutlich gesenkt werden.
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Fachkräftemangel trotz
Massenarbeitslosigkeit?
Der
von Wirtschaft und einvernehmlicher Politik seit vielen Jahren beschworene
Fachkräftemangel steht im Widerspruch zur Realität auch des Jahres
2018 bis heute (Sept. 2023): Millionenfache Arbeitslosigkeit und prekäre Beschäftigung
von der auch viele hochqualifizierte Fachkräfte, Ingenieure und
andere MINT-Berufe betroffen sind. Anzeichen für einen Fachkräftemangel
können z. B. überdurchschnittliche Gehaltsentwicklungen einer Fachrichtung
sein. In der marktwirtschaftlichen Praxis liegen diese Anzeichen
regelmäßig nicht vor. "Fachkräftemangel
bedroht unsere Wirtschaft" wird tagtäglich von Wirtschaft,
einvernehmlicher Politik und den Mainstream-Medien behauptet. Die
Politik muss jetzt umsteuern, staatliches Handeln ist gefragt. Die
eigenen Strategien zu hinterfragen, Löhne zu erhöhen, Ausbildung
zu forcieren und die Arbeitsbedingungen zu verbessern aber ist kein
Thema unserer Wirtschaft. Stattdessen die Behauptung "Wir finden
keine Leute!". Wie schlecht die Arbeitsbedingungen in vielen
Branchen sind, spielt in Medienberichten zu "Fachkräftemangel"
selten eine Rolle. Im Gegensatz zum fast täglichen Medien-Bombardement
vom "Fachkräftemangel" werden
nachstehend Berichte und Studien angeführt, die mit Fakten belegt
das Fazit ziehen:
"Es
gibt in Deutschland keinen generellen Fachkräftemangel, aber
einen Mangel an Ausbildungs- und leistungsgerechten Arbeitsplatzangeboten".
Aktuelles zum Thema auf Telepolis Von
Einzelhandel bis Logistik: Wie Unternehmen den Fachkräftemangel
verursachen 28. August 2023 Marcus Schwarzbach
Fachkräftemangel in der Pflege: Viele Ausbildungsplätze
bleiben unbesetzt 26. August 2023 Bernd Müller Personalmangel
bei deutschen Bahnen: Wieso fehlen die Lokführer? 31.
Juli 2023 Christoph Jehle Siehe auch: Personalmangel in
der Gastronomie auf jobmatch.me
Mangel
an Fachkräften oder an Zahlungsbereitschaft? WSI Report Nr. 41 -
Eric Seils, August 2018
Unternehmerverbände klagen über Fachkräftemangel. In diesem
Kontext befasst sich das WSI mit den einschlägigen Studien des DIHK:
Weder können derzeit 48 Prozent der Unternehmen offene Stellen längerfristig
nicht besetzen, noch gibt es 1,6 Millionen offene Stellen. Zweitens
wird die Behauptung des DIHK, der Fachkräftemangel sei gerade in
Branchen mit niedrigen Qualifikationsanforderungen verbreitet, zurückgewiesen.
Diese Branchen weisen lediglich eine hohe Personalfluktuation auf,
was sich in zahlreichen offenen Stellen niederschlägt, aber keinen
Mangel an Fachkräften indiziert. Sowohl eine quantitative Analyse
als auch qualitative Fallstudien zeigen, dass die Klagen der Unternehmer
über den Fachkräftemangel ein Ausdruck ihres Bestrebens sind,
die Arbeitskosten niedrig zu halten. Ursächlich ist also kein Mangel
an Fachkräften, sondern an Zahlungsbereitschaft. Eine Einwanderungspolitik,
die den deutschen Niedriglohnsektor mit niedrig entlohntem Personal
versorgen soll, ist ökonomisch schädlich und gefährdet die gesellschaftliche
Akzeptanz einer tatsächlich wünschenswerten Einwanderung von Fachkräften.
Fachkräftemangel?
Ökonomen zweifeln an der Millionen-Lücke
Welt Von
Nikolaus Doll, 29.08.2018 408 Kommentare. Wirtschaftsvertreter
warnen vor Engpässen bei qualifizierten Arbeitskräften. Experten
halten den Fachkräftemangel allerdings für ein Alibi. Ein Zuwanderungsgesetz
sei nicht nur unnötig, sondern sogar schädlich.
Fachkräftemangel?
Schön wär's!
Zeit
Von Bernd Kramer, 17.12.2018 1.198 Kommentare Aus
allen möglichen Branchen heißt es: Uns geht das Personal aus. Tatsächlich
spricht wenig für einen Mangel. Und selbst wenn – ein Problem wäre
das nicht unbedingt.
Die "Fata
Morgana Fachkräftemangel" wird auch 2017 von Wirtschaft
und
Mainstream-Medien gepflegt Angeblicher Fachkräftemangel
im IT-Bereich "allein 2016 rund 51.000 Stellen unbesetzt".
"70 Prozent der befragten Unternehmen beklagten, dass Mangel
an IT-Spezialisten in D herrsche". Im krassen Gegensatz dazu
27.600 IT-Fachleute, die zumindest noch 2015 arbeitslos gemeldet
waren (aktuell verfügbare Zahlen von 2016 liegen noch keine vor).
Quelle "Statistisch
gesehen": Trotz Fachkräftemangel Arbeitslose am IT-Jobmarkt
Siehe auch Kommentare
Der Mehrzahl
der Berichte, Studien und Analysen zum Fachkräftemangel sind oft
drei Auffälligkeiten gemein.
1. Fachkräftemangel wird für die Zukunft prognostiziert, dann
aber als aktuelles Problem behandelt. 2. Die Prognosen stützen
sich schlicht auf den demografischen Wandel mit der schon fast selbstverständlich
scheinenden Unterstellung, dass damit Arbeitskräftemangel und resultierend
Fachkräftemangel zwangsläufig sei. 3. Die
Tatsache auch zukünftig fortschreitender Produktivitätssteigerung
mit weiter steigender Verdrängung menschlicher Erwerbstätigkeit
durch Automatisierung und elektronische Datenverarbeitung, d.h.
auch künftig zunehmende Arbeitslosigkeit wird in solchen Arbeiten
unzulässigerweise schlicht ignoriert.
Ebenfalls ignoriert wird
der Einwand vieler Fachleute und Wissenschaftler: Langfristige Prognosen
schliessen eindeutige Ergebnisse aus, da zahlreiche Randbedingungen
nicht zuverlässig bestimmt werden können. Deshalb lässt sich auch
keine alternativlose Schlussfolgerung ziehen, wie vielfach
praktiziert, nur auf Arbeitsmigration von Fachkräften zu
setzen.
Politische
Diskussion in Deutschland Vor
allem Arbeitgeberverbände und arbeitgebernahe Institutionen wie
der VDI und das Institut für Wirtschaftsforschung (IW) sehen einen
Fachkräftemangel, während neutralere Einrichtungen wie die Bundesagentur
für Arbeit und das DIW keinen generellen Fachkräftemangel sehen
oder teilweise sogar eine Fachkräfteschwemme befürchten. Kritiker
vermuten, dass Verbände wie der VDI einen Fachkräftemangel postulieren,
um so den Ansturm auf Ingenieur-Studiengänge weiter zu befeuern,
was ein Überangebot an Fachkräften erzeugt und so die Lohnkosten
in den entsprechenden Branchen drückt. In der Diskussion sind
auch immer wieder zusätzliche Anwerbeanstrengungen für Fachkräfte
aus dem Ausland, wobei viele eingewanderte Hochqualifizierte in
Deutschland bereits in Niedriglohnjobs arbeiten und keine ihrer
Qualifikation entsprechende Position erlangen. Daneben gibt es
Tendenzen, die verstärkt den Einsatz heimischer Arbeitskräfte empfehlen.
Meinungsführer wie Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt fordern die
Wirtschaft auf, Fachkräfte auszubilden und heimische Quereinsteiger
einzusetzen. 2011 behauptete Wirtschaftsminister Philipp Rösler,
dass Deutschland im mathematisch - naturwissenschaftlichen Bereich
140.000 Fachkräfte fehlen würden. Röslers Behauptungen widersprechen
wissenschaftlichen Ergebnissen des DIW für den mathematisch-naturwissenschaftlichen
Bereich: „Für
einen aktuell erheblichen Fachkräftemangel sind in Deutschland kaum
Anzeichen zu erkennen. Dies gilt sowohl hinsichtlich der aktuellen
Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt als auch hinsichtlich der Situation
bei der akademischen und betrieblichen beruflichen Ausbildung. Zudem
sind die Löhne – ein Indikator für Knappheiten auf dem Markt – bei
den Fachkräften in den letzten Jahren kaum gestiegen. Auch in den
nächsten fünf Jahren ist angesichts stark gestiegener Studentenzahlen
noch nicht damit zu rechnen, dass in technisch-naturwissenschaftlichen
Berufsfeldern ein starker Engpass beim Arbeitskräfteangebot eintritt."
Quelle
Wikipedia Fachkräftemangel
- Politische Diskussion in D. Stand 12.10.2012
Siehe auch Zuwanderung
und Arbeitsmarkt
Das
Märchen vom Fachkräftemangel auf
YouTube Video
ARD - Plusminus - 02.08.2011
Die Propaganda
vom Fachkräftemangel Blätter
für deutsche und internationale Politik 5/2011
„Der
Fachkräftemangel wird in den nächsten Jahren zum Schlüsselproblem
für den deutschen Arbeitsmarkt und nicht die Arbeitslosigkeit“,
erklärt Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle, und Arbeitgeber-Präsident
Dieter Hundt fordert unentwegt „wirksame Maßnahmen“ dagegen. Das
alles geschieht, obwohl ab dem 1. Mai 2011 die Freizügigkeit in
arbeitsrechtlicher Hinsicht auch für Arbeitnehmer aus den acht osteuropäischen
Staaten gilt, die 2004 der Europäischen Union beigetreten sind.
Dann dürfen Bürger aus Estland, Lettland, Litauen, Polen, der Slowakei,
Slowenien, Tschechien und Ungarn in Deutschland uneingeschränkt
arbeiten. Fachkräftemangel lenkt davon ab, dass die allgemeine
Lage am Arbeitsmarkt weiterhin ausgesprochen schlecht ist. Nach
wie vor herrscht Massenarbeitslosigkeit, 2010 waren offiziell 3,2
Millionen Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Zu den registrierten
Arbeitslosen kommen noch die Menschen hinzu, die sich wegen Aussichtslosigkeit
nicht mehr melden, sich in Maßnahmen der Agentur befinden, etc.
Insgesamt sind damit rund 7,4 Millionen Personen in Deutschland
von Arbeitslosigkeit oder Unterbeschäftigung betroffen. Eine
Einschränkung gibt es allerdings: Es ist möglich, dass trotz Massenarbeitslosigkeit
in bestimmten Berufen weniger Bewerber als offene Stellen vorhanden
sind; das Angebot an Arbeitskräften ist nicht identisch mit dem
Angebot gelernter Fachkräfte in bestimmten Berufen. Genaue Aussagen
hierüber ermöglicht nur eine detaillierte Untersuchung der Arbeitsmarktlage
für einzelne Berufsgruppen. Karl Brenke vom Deutsche Institut
für Wirtschaftsforschung (DIW) hat kürzlich eine solche Untersuchung
für die naturwissenschaftlich-technischen und industriellen Berufe
unter dem Titel: „Fachkräftemangel kurzfristig noch nicht in Sicht“
veröffentlicht. Hierbei handelt es sich um eine durch den Präsidenten
des DIW, Klaus Zimmermann, „zensierte“ Variante des ursprünglichen
Artikels mit dem Titel: „Fachkräftemangel in Deutschland: eine Fata
Morgana“. Der Grund dieses Eingriffs: Zimmermann selbst tritt massiv
für Arbeitszeitverlängerung (45-Stunden-Woche) und eine jährliche
Zuwanderung von 500000 Personen ein und hat dies in der Vergangenheit
immer wieder mit einem angeblichen Mangel an Fachkräften begründet.
Brenke weist nun (auch in der überarbeiteten Version) nach, dass
hiervon keine Rede sein kann: „Bei
fast allen Fachkräften ist die Zahl der Arbeitslosen höher als die
Zahl der offenen Stellen.“ Lediglich für Vulkaniseure, Elektroinstallateure
und Ärzte stellt sich die Lage anders dar. In den meisten Berufen
liegt die Zahl der offenen Stellen unter dem Vorkrisenniveau; gleichzeitig
sind mehr Fachkräfte arbeitslos als vor zwei Jahren."... Quelle
Lars Niggemeyer - Die Propaganda vom Fachkräftemangel - Blätter
5/2011
"Fachkräftemangel
in Deutschland - Statistiken, Studien und Strategien" Infobrief
Wissenschaftliche Dienste - Deutscher Bundestag - Daniela Kolodziej
- 26. März 2012 Folgende
Berichte, Studien und Analysen zum Fachkräftemangel wurden (Kap.5.
Prognosen und Handlungsempfehlungen)
einbezogen: 5.1.
Position der Bundesregierung S.13, 5.2. Studie des IAB und BIBB
S.13, 5.3. Engpassanalyse der BA S.15, 5.4. Prognos-Studie „Arbeitslandschaft
2030“ S.16, 5.5. MINT-Trendreport vom IW Köln S.18, 5.6. Studie
des DIW S.19 und Kap. 5.7. Analyse des DGB S.20. Auszüge
aus
Kapitel
5.7. Analyse des DGB Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat
die Arbeitslosenstatistik der BA aus dem ersten Halbjahr 2011 untersucht
und kommt zu dem Ergebnis, dass die Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt
(Abgangsrate von Arbeitnehmern in die Arbeitslosigkeit) weiterhin
sehr groß sei. Trotz des beklagten Fachkräftemangels hätten in den
ersten sechs Monaten des Jahres rund 908.000 Beschäftigte mit betrieblicher
Ausbildung ihren Job verloren und seien arbeitslos geworden. Zwar
habe sich die Zahl der qualifizierten Arbeitskräfte, die sich neu
arbeitslos melden mussten, gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund
86.000 (8,6 Prozent) verringert, doch trotzdem seien viele qualifizierte
Arbeitskräfte von den Unternehmen nicht gehalten worden. Zudem
seien immerhin rund 110.000 Beschäftigte mit akademischer Ausbildung
im ersten Halbjahr 2011 nach einer Beschäftigung arbeitslos geworden.
Trotz Fachkräftebedarfs und trotz öffentlicher Klagen über Schwierigkeiten
bei der Besetzung qualifizierter Stellen habe sich der Zugang in
Arbeitslosigkeit bei Akademikern lediglich um 1,4 Prozent verringert.
Derzeit sind etwa drei Millionen Menschen mit Fachhochschul- oder
Hochschulabschluss in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung.
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit im ersten Halbjahr 2011 entsprechen
hier laut DGB-Analyse einem Anteil von 3,7 Prozent... Kapitel
8. Fazit "Ein Fachkräftemangel bzw. ein Fachkräfteengpass
in Deutschland lässt sich bereits heute anhand verschiedener Indikatoren
ablesen, allerdings kann er nicht immer wissenschaftlich präzise
für die einzelnen Berufsfelder beschrieben werden. Im Kontext
der demografischen Entwicklung, Alterung sowie Schrumpfung der deutschen
Bevölkerung, und des Strukturwandels der deutschen Wirtschaft, Stichwort
Tertiarisierung, deutet jedoch vieles darauf hin, dass sich in den
kommenden Jahren ein Fachkräftemangel im mittleren und hohen Qualifikationsniveau
einstellen kann, wenn nicht mit verschiedenen Maßnahmen einer
solchen Entwicklung entgegengewirkt wird. Viele Handlungsempfehlungen
für ..." Kommentar
Webmaster Zur vorstehendenen Aussage unter "Fazit"
siehe oben: Auffälligkeiten in Berichten, Studien und Analysen zum
Fachkräftemangel. Bemerkenswert ist insbesondere nachstehender
Vorschlag des "Fazits": "Vorgeschlagen
wird insbesondere eine Erhöhung
der Erwerbstätigkeit von Frauen
und älteren Beschäftigten, aber auch eine bessere Qualifizierung
von Schülern und Auszubildenden. Hier machen die Forschungsinstitute
eine Vielzahl von Vorschlägen, insbesondere zur besseren Vereinbarkeit
von Familie und Beruf und zu flexiblen Arbeitszeitmodellen in den
Unternehmen. Ein großes Reservoir bieten die Frauen, die zu
einem großen Teil sehr gut ausgebildet sind, aber vor allem während
der Familiengründungsphase dem Arbeitsmarkt nicht voll zur Verfügung
stehen können..." Zur
Quelle http://www.bundestag.de/dokumente/analysen/2012/Fachkraeftemangel_in_Deutschland.pdf
Das
Märchen vom Fachkräftemangel Focus, 29.7.2010
Die
Arbeitslosigkeit steigt leicht. Dennoch fehlen Fachkräfte, heißt
es immer wieder. Aber stimmt das wirklich? Experten sind sich einig:
Einen Mangel gibt es nur in wenigen Bereichen – wenn überhaupt. Fakt
ist: Ein flächendeckender Fachkräftemangel besteht in Deutschland
derzeit nicht. Noch nicht. Das Institut für Arbeits- und Berufsforschung
(IAB) sowie die Bundesagentur für Arbeit sagen, dass in bestimmten
Bereichen zwar ein erhöhter Bedarf an Arbeitskräften bestünde, nämlich
im Gesundheitssektor und bei den Ingenieuren. Von einem generellen
und branchenübergreifenden Mangel könne aber keine Rede sein. Und
auch das Institut der deutschen Wirtschaft Köln, das den Fachkräftemangel
oft medienwirksam bewirbt, schreibt in einer Studie aus dem Oktober
2008: „Ein
qualifikationsgruppenübergreifender Fachkräfteengpass im Segment
Hochqualifizierter kann (…) nicht konstatiert werden.“
Mythos
“Fachkräftemangel”.
NachDenkSeiten Gestern (2. August 2010 ) erschien um
18:02 Uhr ein (Spiegel-)Beitrag „Warum Deutschland sofort mehr Zuwanderer
braucht“. Vorher, ein anderer Artikel mit dem Dauerbrenner „Konjunkturexperten
-Deutschland lässt ganz Europa boomen.“ Das ist nur eine kleine
Auswahl der täglich verbreiteten Kampagnenartikel. Der Artikel
soll offensichtlich dem Ziel dienen, die Reservearmee an Arbeitslosen
partout nicht schrumpfen zu lassen. Dieses Ziel hat übrigens auch
der zweite Artikel, wo suggeriert wird, dass es bei uns rundum boomt.
Mit den Fakten, der immer noch hohen Zahl von Arbeitslosen und 9
Millionen Menschen, die gerne mehr arbeiten würden, hat dies nichts
zu tun. Mit Berufung auf eine PrognosStudie über die geschrumpfte
Anzahl der Personen im erwerbsfähigen Alter im Jahr 2035 (!) wird
behauptet, Deutschland brauche schleunigst (!) mehr Anreize für
ausländische Fachkräfte. Offenbar versuchen interessierte Kreise
um das Bundeswirtschaftsministerium und die Wirtschaft unbedingt
zu suggerieren, dass es in Deutschland einen Boom gäbe.
NachDenkSeiten
– Einige Interessante Mails zur Debatte um den angeblichen Fachkräftemangel
4. 8. 2010 Die Beiträge zum Fachkräftemangel
(s.o.) haben ein großes Echo ausgelöst. Die Mails sind wegen der
berichteten eigenen Erfahrungen interessant und sie enthalten weiterführende
Hinweise. Deshalb die folgende Zusammenstellung. Albrecht Müller.
Die ausgewählten Mails sind der Einfachheit halber durchnummeriert.
Teilweise sind sie etwas gekürzt:
1 - Die Erfahrung
des Kollegen habe ich in dieser Zeit genauso gemacht und kann diese
voll bestätigen. Die Darstellung ist absolut treffend. Was man in
diesem Zeitraum als Absolvent erleben konnte spottet jeder Beschreibung...
2 - Es ist fast
schon grotesk, wie die im Artikel “Eine persönliche Erfahrung
zum Mythos Fachkräftemangel” geschilderten Erfahrungen den Auskünften
gleichen, die mir meine Mit-Studenten der Physik an der FU-Berlin
von 1990-95 zuteil werden ließen; ich studierte allerdings damals
“brotlose Künste” (von denen ich heute ganz gut lebe). So das ganze
Geschwätz von: “Wir brauchen keine Physiker mehr, die in Indien
sind billiger”, während gleichzeitig Siemens 5000 Ingenieure abbaute.
3 - Ein Hinweis
schon vom 03.07.10: “Fachkräftemangel” bei anhaltender Massenarbeitslosigkeit
ist ja eigentlich ein irrsinniger Widerspruch in sich. Wenn Fachkräfte
fehlen, dann liegt das einzig daran, dass die Unternehmen massenhaft
zu wenig ausbilden und sich noch damit herausreden, dass die Jugend
“nicht ausbildungsfähig” sei.
4 - Ihre
Aussagen in kann ich auf Grund meiner Erfahrungen nur bestätigen.
Damit meine ich nicht nur meine persönliche Betroffenheit als zurzeit
berufsfremd & prekär beschäftigter Ingenieur, sondern auch meine
beruflichen Erfahrungen als Arbeitsvermittler in einem Berliner
Jobcenter, wo ich ca. 260 hochqualifizierte arbeitslose Akademiker
aus allen technisch-naturwissenschaftlichen Bereichen zu meinen
“Kunden” zählen durfte.
5 - Ein
ganz vernünftiger Artikel im Focus… Arbeitsmarkt Das Märchen vom
Fachkräftemangel Die Arbeitslosigkeit steigt leicht. Dennoch
fehlen Fachkräfte, heißt es immer wieder. Aber stimmt das wirklich?
Experten sind sich einig: Einen Mangel gibt es nur in wenigen Bereichen
– wenn überhaupt. Das Märchen beginnt diesmal nicht mit dem klassischen
„Es war einmal“. Passender für die Geschichte vom Fachkräftemangel
ist der Satz: Es wird einmal. Denn tatsächlich sagen Arbeitsmarktexperten:
Wenn wir nicht gegensteuern, dann suchen Deutschlands Unternehmen
in einigen Jahren verzweifelt nach qualifiziertem Personal. Aber
warum reden schon heute alle vom Fachkräftemangel?
6 - vielen
Dank für den guten Beitrag zum Mythos “Fachkräftemangel”. Ich bin
selbst promovierter Informatiker und hangele mich seit der Promotion
von einem befristeten 2-monatigen Hiwi-Vertrag über kurzzeitige
Arbeitslosigkeitsphasen bis zu längeren sechs-monatigen Projektanstellungen
auf 50% oder 75% Stellen irgendwie durch. Dabei gilt es als selbstverständlich,
daß ich Lehrveranstaltungen vertrete, Prüfungsbeisitz mache, Doktoranden
mitbetreue und an den Wochenenden Veröffentlichungen und Projektanträge
schreibe.
7 - Das
kann ich zu 100% unterschreiben. Ich bin 1993 mit dem Studium der
Informatik fertig geworden und hatte grosse Probleme, eine Arbeit
zu finden und das sogar im Raum Muenchen
8 - Meine
Beobachtungen als promovierter Bauingenieur sind strukturell die
gleichen, lediglich die Konjunkturzyklen der Branchen unterscheiden
sich. Eine Vorstoß des DGB bei den Arbeitgeberverbänden, von dem
ich erfuhr, (warum man von Fachkräftemangel rede, während mehrere
10.000 Ingenieure arbeitslos sind,) führte zu der Auskunft, dass
man diese ja nicht einstellen könne, da sie schon über 45 sind.
Ich sehe es so, dass mit dem “Mythos Fachkräftemangel” neben Lohndrückerei
und Disziplinierung auch Altersdiskriminierung betrieben wird.
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4.5 Erwerbsbeteiligung von Ausländern
- Zuwanderung
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Widersprüchlich "Jedoch
in weiten Bereichen unserer Industrie gibt es den Fachkräftemangel
tatsächlich nicht. In meinem Umfeld sind viele junge
Menschen, die ein Studium in verschiedensten Fachrichtungen
mit hevorragender Qualifikation abgeschlossen haben.
Viele dieser so gesuchten Fachkräfte haben schon mehr
als 100 Bewerbungen versendet. Totzdem ist es oft nicht
möglich, einen Arbeitsplatz zu annehmbaren Bedingungen
zu finden. Bei Bewerbungsgesprächen, wenn es denn überhaupt
so weit kommt, wird oft erklärt, dass sich Hunderte
Von Bewerbern auf die Stelle beworben hätten" Aus
einem Leserbrief von C. Baier, Heilbronner Stimme vom
5. März 2014. |
Eine Studie des Institut für Weltwirtschaft Kiel kommt
zu dem Schluss, dass gerade hochqualifizierte, Mathematik-, Informatik-,
Naturwissenschaft- und Technik- (MINT)-Berufe besonders leicht ins Ausland
verlagert werden können und auch verlagert werden, weil sie zum einen auf einem
international standardisierten Wissen basieren (Die Naturgesetze gelten überall
auf der Welt) und zum anderen keine großen Anforderungen an die Infrastruktur
stellen. Dadurch wäre eine Einwanderung von ausländischen Fachkräften schon
gar nicht zwingend. |
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