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"Die
Kluft zwischen Armen und Reichen und zwischen Lohn-
und Vermögensquote wird größer. Die Mittelschicht schrumpft.
Während das Faktum selbst mittlerweile unbestritten
ist, wird fast durchgängig übersehen, dass die Mittelschicht
ab den 50er Jahren mit dem Ausbau des Wohlfahrtsstaates
wuchs und ab den 80er Jahren mit seinem politisch verordneten
Schrumpfen mitschrumpfte. Die politischen Konzepte der
FDP, die rethorisch voll auf die Mittelschicht hin adressiert
sind, würden daher im Falle ihrer Realisierung das weitere
Schrumpfen der Mittelschicht bewirken, ergo das Gegenteil
dessen, womit geworben wird."
Cornelia Heintze
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Mehr statt
weniger Staat - Vom Vorrang öffentlicher Beschäftigung
Hohe Arbeitslosigkeit
besteht mittlerweile seit drei Jahrzehnten . Der scheinbare
Abbau durch staatlich geförderte Umwandelung regulärer Arbeitsplätze
in eine ständig zunehmende Anzahl nicht existenzsichernder Niedriglohn-
und Teilzeit-Arbeitsplätze der Privatwirtschaft wird von Regierungsparteien
und Wirtschaft in Medienkampagnen als "Jobwunder" gepriesen.
Durch dieses "Jobwunder" werden lediglich die Auswirkungen
der insgesamt abnehmenden Beschäftigung vernebelt. Existenzbedrohung
durch hohe Einkommensverluste und Beschäftigungsunsicherheit für
abhängig Beschäftigte, längst nicht nur für Geringqualifizierte, aber
bleibt. Ebenso bleibt die hohe Kostenbelastung des Staates durch
die soziale Sicherung, die nun verstärkt der Wirtschaft zugute kommt.
Nicht nur durch direkte Aufstocker-Leistungen sondern durch die
generelle Lohnniveau-Senkung, besonders infolge der Hartzregelungen. Sie wirkt
letztlich auf alle abhängig Erwerbstätigen.
Entscheidend,
um wieder Vollbeschäftigung zu erreichen ist eine wesentliche Bedingung:
Der Vorrang öffentlicher Beschäftigung.
Alles staatliche Bemühen
um Vollbeschäftigung
mit existenzsichernden Löhnen muss absoluten Vorrang vor privaten Wirtschaftsinteressen
haben! Der Staat hat die Verpflichtung einzugreifen, wenn Markt-Selbstregulierung nicht (mehr) funktioniert.
Das gilt für die Beschäftigung ebenso wie für Kosten- und Preisentwicklungen
lebenswichtiger Grundversorgung. Das setzt allerdings einen Staat voraus, der als primäres Ziel
das Gemeinwohl des Staatsvolkes verfolgt und diesem alle anderen Ziele unterordnet.
Der derzeit geltende und praktizierte Vorrang von (oft unterbezahlter)
Beschäftigung der Privatwirtschaft vor staatlicher Beschäftigung
muss überwunden werden: Kommunen dürfen Arbeitslose nicht beschäftigen, da diese Arbeiten
von Privatfirmen wahrgenommen werden könnten. Der seit Jahren in
Deutschland unter Merkel betriebene Abbau öffentlicher Beschäftigung
und die Privatisierung
öffentlicher Unternehmen und Aufgabenbereiche geht neben Leistungsabbau und Preissteigerung so gut wie immer einher
mit Arbeitsplatzabbau und Lohnsenkung. Auch darf lebenswichtige Grundversorgung nicht
zum Spielball von Wirtschaftsinteressen werden.
Der Bevorrechtigung von Wirtschaftsinteressen der
besitzenden Oberschicht über das Gemeinwohl -
wie sie zu Zeiten von Finanz- und EU-Krise auch europaweit von der EU-Kommission und im besonderen Maße von der
Regierung Merkel verstärkt praktiziert wird
- erweist sich
als der falsche Weg. Die Ergebnisse belegen: So funktioniert es eben nicht.
Von
der ökonomischen Ausbeutung zur Selbstverwaltung des
Gemeininteresses. Er (der Staat) ist seiner
Entstehung nach ganz und seinem Wesen nach auf seinen
ersten Daseinsstufen fast ganz eine gesellschaftliche
Einrichtung, die von einer siegreichen Menschengruppe
einer besiegten Menschengruppe aufgezwungen wurde mit
dem einzigen Zwecke, die Herrschaft der ersten über
die letzte zu regeln und gegen innere Aufstände und
äußere Angriffe zu sichern. Und die Herrschaft hatte
keinerlei andere Endabsicht als die ökonomische Ausbeutung
der Besiegten durch die Sieger. Aus
Der
Staat
von Franz
Oppenheimer,
Soziologe und Nationalökonom Der
"Staat" der Zukunft wird die durch Selbstverwaltung
geleitete "Gesellschaft" sein. Aus
Die
Entfaltung des Verfassungsstaates
"Schon
ein flüchtiger Blick in die bürgerlichen Verfassungen
und Bürgerlichen Gesetzbücher der modernen kapitalistischen
Demokratien (in Deutschland ist es das BGB) genügt,
um zu begreifen, dass das Bildungs- und Besitzbürgertum
den Eigentumsrechten, der Eigentumsfreiheit, und damit
der unternehmerischen Betätigungsfreiheit, den höchsten
Rang in der Skala der Bürger- und Menschenrechte einräumte.
Daran konnte bisher nur wenig geändert werden - auch
nicht durch gezielte Hilfe bei der Eigentumsbildung
in Arbeitnehmerhand. Dass die reine Willkür des Unternehmers
in sozialstaatlichen Demokratien begrenzt werden konnte,
ist nicht den Unternehmern, sondern den rund 200 Jahren
ständig von oben bekämpfter Arbeiter-, Gewerkschafts-,
Frauen-, Friedens- und Umweltbewegung zu verdanken."
Aus
Wirtschaftskriminalität
- Eigentumsfrage und Eigentum in Arbeitnehmerhand von
Hans
See,
Politikwissenschaftler und Wirtschaftskriminologe, Gründungsmitglied
von Business
Crime Control (BCC)
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Der
Staat muss direkt in den Arbeitsmarkt eingreifen! Wer sonst als
der Staat ist in der Lage volkswirtschaftliche Erfordernisse umzusetzen,
mit sozialverträglichen Regelungseingriffen auf Fehlentwicklungen
und strukturellen Veränderungen zu reagieren und rechtzeitig gegenzusteuern.
Eine der wichtigsten staatlichen Maßnahmen ist Arbeitsplätze schaffen.
Bei dieser Thematik ist oft zu hören: "Der Staat kann keine
Arbeitsplätze schaffen, das könne nur die Wirtschaft". Das
wird von interessierter Seite immer wieder behauptet und von vielen
unreflektiert übernommen. Es wirkt mittlerweile wie ein kein Widerspruch
duldendes Dogma. Dem ist aber ganz und gar nicht so. Es kann durch
viele Argumente widerlegt werden. Der Staat ist mit rund 4,6 Millionen
Beschäftigten im öffentlichen Dienst im Jahre 2011 (1991: 6,7 Millionen)
der größte Arbeitgeber in Deutschland (PDF). Obwohl in der Vergangenheit
viele staatliche Arbeitsstellen, vor allem durch die "Privatisierung",
bereits abgebaut wurden. Obwohl in der Zwischenzeit durch Verlängerung
der Arbeitszeit im öffentlichen Dienst die Arbeitslosigkeit vergrößert
wurde. Obwohl mittlerweile in vielen Bereichen des ö. D. ein gravierender
Mangel an Personal inakzeptable Nachteile zur Folge hat: Lehrermangel,
mangelhafter Justiz- und Steuervollzug, Mängel der inneren Sicherheit,
etc.
Vollbeschäftigung
ist auch heute realisierbar. Verlust der Vollbeschäftigung über einen solch langen Zeitraum
ist längst nicht zwangsläufig in anderen Ländern. Er ist nicht Schicksal,
nicht gottgewollt und auch nicht wirtschaftlich zwingend. Es ist eine Frage des politischen Wollens.
Besonders in skandinavischen Ländern ist Vollbeschäftigung - und
zwar ohne prekäre Beschäftigung eines zunehmenden Niedriglohn -
Arbeitsmarktes
wie in Deutschland - der Normalzustand. Selbst in Österreich und
der Schweiz ist die Beschäftigungslage deutlich besser als hierzulande.
In diversen Studien
hat die Dipl. Politologin Dr.
Cornelia Heintze aufgezeigt, wie in skandinavischen Ländern
im Unterschied zu Deutschland Vollbeschäftigung sichergestellt wird.
Ausbau öffentlicher
und gesellschaftsnaher Dienstleistungen als Teil einer binnenmarktorientierten
Vollbeschäftigungsstrategie. Ausarbeitung
von Cornelia Heintze im Auftrag von Verdi
(Sept. 2009) zur
vollständigen Dokumentation, PDF, 85 Seiten Extrakt
einiger wesentlicher Aussagen:
Das Erfolgsprofil des deutschen Arbeitsmarktes ist im Vergleich
zu anderen OECD Ländern und auch innerhalb der Europäischen Union
als schwach zu bezeichnen. Die Arbeitsmarktperformanz Deutschlands
hat sich insbesondere in den neunziger Jahren absolut wie relativ
verschlechtert, denn während es den skandinavischen Ländern, den
Niederlanden und angelsächsischen Ländern gelang, Arbeitslosigkeit
insgesamt wie auch bezogen auf Problemgruppen wie Geringqualifizierte
und Langzeitarbeitslose zu reduzieren, kam es in Deutschland zur
strukturellen Verfestigung.
Die Empirie zeigt: Hochentwickelte
Volkswirtschaften sind in der Lage, Vollbeschäftigung bei gleichzeitiger
Minimierung von prekärer und Niedriglohnbeschäftigung zu realisieren.
Im Zeitraum von Ende der 90er Jahre bis 2008 erfüllen von den Ländern,
die in der ersten Hälfte der 90er Jahre Massenarbeitslosigkeit mit
Arbeitslosenquoten (OECD standardisiert) von über 5 Prozent hatten,
mehrere Länder das Doppelkriterium. Aus der skandinavischen Ländergruppe
zählen Dänemark und Norwegen dazu. Dänemark hatte 1993 eine ALQ
von 9,6 Prozent gegenüber 7,7 Prozent in Deutschland (Quelle: OECD,
Labour Force Statistics). Bis Ende der 90er Jahre gelang eine Halbierung
(1998: 4,9 %; 1999: 4,8 %) und im weiteren Verlauf wurde Vollbeschäftigung
mit Quoten von unter 4 Prozent in konjunkturellen Aufschwungphasen
(2008: 3,4 %)3 und Quoten von etwas über 5 Prozent in konjunkturellen
Abschwungphasen (2004: 5,5 %) erreicht. Norwegen erreichte gleichfalls
bis Ende der 90er Jahre eine Halbierung der Arbeitslosenquoten von
Anfang der 90er Jahre (1993: 6,6 %; 1998/1999: 3,2 %) und hält –
mit gewissen konjunkturellen Schwankungen - dieses niedrige Niveau
bis 2009. Finnland erfüllt das Vollbeschäftigungskriterium zwar
nicht, ist aber mit Blick auf die neuen Bundesländer interessant.
Die Arbeitslosenquote lag 1993 mit 16,4 Prozent auf ostdeutschem
Niveau. Seither gelang überzyklisch eine stetige Reduktion auf noch
6,4 Prozent im Jahr 2008.
Vergleichbare Beschäftigungserfolge
wie skandinavische Länder und auch Großbritannien kann Deutschland
nicht annähernd verzeichnen. In der Öffentlichkeit wurde in den
letzten Jahren zwar der Eindruck erweckt, es sei dank „Agenda-10“
gelungen, die Arbeitslosigkeit unter das Niveau früherer Boom-Phasen
zu drücken. Tatsächlich handelt es sich um einen statistischen Artefakt.
Würden rechnerische Vollzeitäquivalente zugrunde gelegt und die
nationale Arbeitslosenquote so berechnet wie in den zurückliegenden
Boomphasen, gäbe es den bejubelten Befund gar nicht. Deutlich wird
dies anhand der standardisierten OECD-Zahlen, bei denen die ILO-Definition
von Arbeitslosigkeit zur Anwendung kommt.
Er eröffnet die Chance,
Arbeitskräfte, die bei der Produktion stofflicher Güter aufgrund
des dort hohen Produktivitätsniveaus nicht mehr benötigt werden,
in die Dienstleistungssektoren Bildung, Alten- und Krankenpflege,
Jugendarbeit, Kinderbetreuung umzuleiten. Dort werden sie dringend
benötigt und können auch finanziert werden, wenn nicht die Kosten,
sondern der gesellschaftliche Bedarf im Zentrum stehen und der Bedarf
öffentlich und nicht im Rahmen eines auf Gewinnmaximierung und private
Aneignung ausgerichteten Dienstleistungsregimes erbracht wird. Die
skandinavischen Länder praktizieren dies so.
Die rd. 4,7 Mio
Arbeitnehmer-Arbeitsplätze, die Deutschland im Vergleich zu Dänemark
fehlen, finden sich im Tertiärsektor bei den staatsnah erbrachten
Dienstleistungen. Hier weist Deutschland eine Beschäftigungslücke
von fast 4 Mio. Arbeitsplätzen auf. In Dänemark gibt es diese Arbeitsplätze
bereits. Ein wirtschaftlich im Servicebereich aktiver Staat hat
sie in den Bereichen Bildung, Forschung/Entwicklung, Kultur, Gesundheit/Pflege
sowohl direkt wie durch öffentliche Auftragsvergaben resp. Förderungen
geschaffen.
Der Bereich der Wasser- und Energieversorgung als
Teil der klassischen Daseinsvorsorge wurde in Dänemark und Norwegen
früh liberalisiert, verblieb hinsichtlich von Eigentumsstrukturen
und Steuerung jedoch dominant staatsnah. So sind die Stromnetze
in Staatshand, die größten Energieunternehmen staatlich oder halbstaatlich
(Statkraft und StatoilHydro in Norwegen, DONG in Dänemark) und die
Kommunen Eigentümer der meisten kommunalen Energieunternehmen.
Die
Schere zwischen Deutschland und skandinavischen Ländern öffnet sich
bei den sozialen Dienstleistungen (Gesundheit, Pflege, sonstige
soziale Dienstleistungen) besonders weit. In fiktiven Beschäftigungslücken
ausgedrückt besteht zu Norwegen eine Lücke von 4,5 Mio Arbeitsplätzen
und zu Dänemark noch eine Lücke von 3,5 Mio. Bei Dänemark ist
die hervorragend ausgebaute kommunale Altenpflege der entscheidende
Faktor. Hier wird auf deutsche Verhältnisse umgerechnet mehr Personal
beschäftigt als im gesamten öffentlichen Dienst von Deutschland
und mehr Personal als im ganzen deutschen Gesundheitswesen (incl.
der Pharmazeutischen Industrie und des Gesundheitshandwerks). Aus
Einzelbefunden zur Altenpflege in Norwegen, kann auf eine dort vergleichbare
Situation geschlossen werden.
Massiver Rückbau des öffentlichen
Sektors in Deutschland Deutsche Politiker kämpfen „um jeden Arbeitsplatz“
dort, wo Politik keinen direkten Einfluss auf den Erhalt und die
Schaffung von Arbeitsplätzen hat. Dort jedoch, wo sie in den Gebietskörperschaften
und bei den öffentlichen Einrichtungen, die im eigenen Zuständigkeitsbereich
liegen, direkt über die Personalausstattung der Kinder- und Jugendhilfe,
der Gesundheitsämter, der Schulen, öffentlichen Kultureinrichtungen
usw. entscheiden, sind Arbeitsplätze seit Anfang der 90er Jahre
bis heute stetig abgebaut worden. Hätte die öffentliche Hand
in Deutschland 2008 soviel für eigenes Personal aufgewandt wie Dänemark,
dann wären 255,7 Mrd. € mehr aufzubringen gewesen als tatsächlich
aufgewandt wurden. Mehrbeträge für Arbeitnehmerentgelte öffentlich
Beschäftigter in der Größenordnung von über 100 bis fast 260 Mrd.
€ muten gigantisch an. Dahinter steht aber nicht eine um so viel
höhere Staatsausgabenquote, sondern vor allem eine andere Struktur
der Staatsausgaben. Kein EU-Land konzentriert seine Staatsausgaben
so sehr auf Transfers an Haushalte und Unternehmen wie Deutschland. Mit
der Staatsausgabenstruktur von Dänemark hätte Deutschland im Jahr
2008 für eigenes Personal und öffentliche Investitionen statt 209,4
Mrd. € 472 Mrd. € (plus 262,6 Mrd. €) ausgegeben und im Gegenzug
statt 606,9 Mrd. € nur 404 Mrd. € für Finanztransfers (minus 199,9
Mrd. €).
Als einer der Eckpunkte einer gut begründete Vollbeschäftigungsstrategie
folgt, dass mehr als eine Stabilisierung heutiger Beschäftigung
im Produzierenden Gewerbe nicht möglich und der Betrag der Politik
zu dieser Stabilisierung gleichzeitig bescheiden ist. Um jedoch
bei gesellschaftsnahen Dienstleistungen die Pfadverschiebung in
Richtung skandinavischer Länder, für die hier plädiert wird, möglich
zu machen, muss die in der Vergangenheit erfolgte Senkung der Steuerquote
wieder umgekehrt werden. Ohne eine Steigerung des Staatskonsums
um mehrere BIP-Prozentpunkte gibt es in Deutschland keine Trendwende
und wird Vollbeschäftigung, die ihren Namen verdient, nicht realisierbar
sein. Der Finanzpolitik kommt daher die Schlüsselstellung zu. Sie
muss sich verabschieden vom Ziel, die Staatsquote weiter abzusenken
und sie im Gegenteil hochfahren. Dies aber nicht zwecks Ausweitung
von Transferausgaben, sondern zwecks Ausweitung des sogenannten
Staatskonsums sowie der staatlichen Investitionen. Gleiches gilt
für das schulische Bildungssystem und den Ausbau des Hochschul-
und Weiterbildungssystems. Auch hier bleiben die Beschäftigungseffekte
einer quantitativen Ausbau- und einer qualitativen Verbesserungsstrategie
ausgeblendet. Gesehen werden nur die Kosten, die nicht steigen sollen.
Bei Gesundheit und Pflege besteht eine analoge Situation.
Die
Frage, worum skandinavische Länder schon heute das Mehr an Arbeitsplätzen,
das in Deutschland marktförmig erst noch entstehen soll über einen
konträren, weil staatsförmigen Entwicklungspfad weit übertreffen,
wird weder von Rolf Heinze noch vom IAT noch von all den anderen,
die gleichgerichtet argumentieren auch nur gestellt, geschweige
denn beantwortet.
Fazit: Vollbeschäftigung auf Basis qualitativ
hochwertiger und gut bezahlter Erwerbsarbeit ist auch in Deutschland
möglich. Die vorliegenden Konzepte, die der Politik und die ihrer
wissenschaftlichen Berater, sind dafür aber ungeeignet. Wer das
Ziel ernsthaft ansteuern will, muss gründet umdenken.
Siehe
auch Das skandinavische Vorbild. Zur Rolle des Staates als Arbeitgeber
von Cornelia Heintze auf
Nachdenkseiten "Während
in Deutschland – dem angelsächsischen Entwicklungspfad folgend –
vor allem auf Job-Quantität gesetzt wird und weder Inhalt noch Sicherheit
der Beschäftigung und schon gar nicht eine angemessene Bezahlung
im Vordergrund stehen, räumen skandinavische Länder der Qualität
von Arbeitsplätzen eine nicht minder hohe Bedeutung ein. Nach
der Logik der herrschenden deutschen Arbeitsmarktökonomie müsste
man erwarten, dass der Erhalt der Job-Qualität in den nordischen
Ländern zu Lasten der Quantität ginge. Das Gegenteil ist jedoch
der Fall. Ein wesentlicher Unterschied liegt im Beschäftigungsgewicht
des öffentlichen Sektors, der in Deutschland nicht halb so groß
ist, wie in den skandinavischen Ländern. Heintzes Fazit:
Die Verschiebung des Entwicklungspfades in Richtung angelsächsischem
Modell, hat kein Problem gelöst, aber eine Reihe neuer Probleme
geschaffen."
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3.4 Staatliche Maßnahmen
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Argentinien
enteignet Ölkonzern YPF: “Ich bin Staatsoberhaupt,
kein Ganove” Es ist ein einmaliger staatlicher
Eingriff: Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández
de Kirchner verstaatlicht nach einem langen Streit den
größten Ölkonzern des Landes. Dem seien seine Aktionäre
wichtiger als die Bevölkerung. In Spanien, dem Sitz
des Mutterkonzerns Repsol, reagiert ein Minister wütend.
Ölförderung liege im öffentlichen Interesse, sagte
Kirchner zur Begründung. “Wir sind eines der wenigen
Länder der Welt, die ihre Ölvorkommen bisher nicht selbst
verwaltet haben.” Quelle
Süddeutsche
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